Die Allerbrücke bei Essel

Vor dem Bau der Brücke konnten Güter, Menschen und Tiere nur mit einer Fähre über die Aller gebracht werden. Im Jahre 1440 ist zum ersten Mal eine Brücke über die Aller erwähnt, die Hademstorf mit Essel verband. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde eine Klappe eingebaut, damit größere Schiffe passieren konnten. Über eine Zerstörung der Brücke im Dreißigjährigen Krieg wird im Jahre 1622 berichtet (siehe Quelle unten von Freiherr von Reitzenstein). Immer wieder hat es Brückenneubauten gegeben. 

Die unten abgebildeten Ausschnitte stammen von einer Karte, die um 1800 datiert. Sie zeigen, dass die Brücke bis zur Napoleonischen Zeit etwas weiter nördlich als heute stand.

Überblick über die frühere und die heutige Lage der Brücke
(vergrößerbar)

Detail: Frühere Lage der Brücke ("Die Brücke")

Detail: Heutige Lage der Brücke ("Neue Essler Brücke")

Das folgende Bild ist das älteste Bild der Allerbrücke, das wir auftreiben konnten. Es ist ca. 100 Jahre alt und zeigt die damalige Holzkonstruktion:

Die alte Zugbrücke während des Abbruchs zu Beginn des 20. Jh.
(vergrößerbar)

 

Die 1926/27 gebaute Brücke wurde im 2. Weltkrieg gesprengt und 1947 erneuert. Die jüngste Baumaßnahme fand 2012 statt, bei der der Allerübergang für 6,4 Millionen Euro komplett neu gebaut worden ist.

Die Allerbrücke 2012 (vergrößerbar)
Die Allerbrücke 2012 (vergrößerbar)

 

Obwohl die Brücke nicht auf Hademstorfer Gemeindegebiet steht, hat sie doch erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrsanbindung des Ortes, denn aufgrund der Aller und der umliegenden Moorgebiete waren Hademstorf und das benachbarte Eickeloh vor dem Brückenbau nur schlecht zu erreichen.

Verlauf und Quelle der Aller

Die Aller floss nicht immer unmittelbar an Hademstorf und Eickeloh vorbei, sondern sie wechselte gegen Mitte des vorigen Jahrtausends ihr Flussbett mehrfach. Ursprünglich floss die Aller dicht an Ahlden vorbei. Nachdem sie im 17. Jahrhundert in ein neues Flussbett durchgebrochen war, wodurch Ahlden nicht mehr direkt an der Aller lag, wurde mehrmals versucht, den Fluss wieder nach Ahlden zu leiten. Dieser Aufwand wurde gemacht, da Ahlden ein Handelsposten war. Doch da nur einfaches Reisholz verwendet wurde, um die Aller wieder ins alte Flussbett zu leiten und dieses Material schnell kaputt ging, gelang das Vorhaben nicht auf Dauer. Seitdem fließt die Aller wie heute dicht an Hodenhagen vorbei.

 

Schon immer interessierte man sich in unserer Gegend für den Ursprung der Aller, auch wenn er weit entfernt liegt. Eine Ausgabe der Walsroder Zeitung aus dem Jahre 1964 berichtete über die Quelle der Aller. Doch wie damals weiß auch heute keiner so recht, wo genau die Aller entspringt. Meistens wird gesagt, dass sie beim Dorf Seehausen in Sachsen-Anhalt entspringt, da dieser Ort sehr nahe an einem größeren Quellgebiet der Aller liegt. Aber man kann gar nicht genau festlegen, wo sie entspringt. Der Grund: Tatsächlich entspringt die Aller nicht aus einer einzigen Quelle, sondern aus vielen.

 

Quellen:

 

Otto Fröhlich, Wilhelm Koldehofe, Reinhard Wortmann;

Die Aller Urstromtal und Hochwässer;

1998

J. Gronemann KG,

Druckerei und Zeitungsverlag,

Walsrode

 

Werner Brünecke;

Dorf und Kirchspiel Schwarmstedt Die alte Amtsvogtei Essel

1988

J. Hoffmann GmbH & Co.

Nienburg

 

Allerbrücke neu eingeweiht

Artikel der Schwarmstedter Rundschau vom 13.9.2012

 

Wo entspringt eigentlich die Aller?

Artikel der Walsroder Zeitung vom 6./7. Juni 1964

 

Karl Freiherr von Reitzenstein;

Der Feldzug des Jahres 1622 am Oberrhein und in Westfalen